3 Standards, die Dein Perfektionismus von Dir verlangt

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Kennst Du die 3 Standards des Perfektionismus?

Die meisten Menschen haben schon Erfahrung mit Perfektionismus in ihrem Leben gemacht.

Dabei möchte ich in diesem Artikel nicht beschreiben, wie er entsteht und welche Art von Perfektionismus eher schädlich wirkt.

Ich möchte mir heute lieber einmal gemeinsam mit Dir anschauen, ob Du die folgenden drei Standards wiederkennst.

Diese Standards sind die Voraussetzungen dafür, dass Du Dein Ziel, perfekt zu sein, auch erreichst.

Daraus kannst Du dann für Dich ableiten, wie Du Dinge erledigen darfst, falls Du Dir Perfektionismus abgewöhnen möchtest.

Los geht’s mit

Standard 1: Perfekte Bedingungen

Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit Du ein perfektes Ergebnis abliefern kannst?

Am einfachsten kann ich Dir das mit Hilfe eines Beispiels nahebringen. Nehmen wir einmal an, Du würdest gerne mehr Sport machen.

Die erste Bedingung, die Du Dir dafür setzen kannst, ist, wo genau Du Sport machen willst. Soll es im Sportverein, im Fitnessclub oder bei Dir zu Hause im Sportraum sein?

Wenn Du es perfekt angehen willst, erstellst Du Dir einen festen Plan, an welchem Ort genau Deine sportliche Aktivität stattfindet und um welche Uhrzeit.

Dein perfektionistischer Teil setzt auch noch eine passende Ausrüstung für Deine Sportart voraus.

Damit ist der Ort, die Zeit und Deine Ausrüstung gesetzt und alle drei Bedingungen müssen erfüllt sein, damit Du Deinem Perfektionismus frönen kannst.

Wenn Du merkst, wie sehr Dich das in Deiner Handlungsfreiheit einschränkt, kannst Du das Ganze vereinfachen:

Du nutzt Dein Körpergewicht, um Übungen zu Hause in Deinem Wohnzimmer zu machen. Und zwar immer dann, wenn Du daran denkst oder Lust darauf hast.

Standard 2: Perfekte Qualität

Wie meinst Du, Deine sportliche Aktivität ausführen zu müssen, um die Übung perfekt zu machen?

Es fällt Dir sicher nicht schwer, Dir bei Deinen sportlichen Vorbildern ganz genau abzuschauen, was für Dich Perfektion bedeutet und ihnen nachzueifern.

Das ist übrigens der Standard, den wir meistens meinen, wenn wir „Ich bin perfektionistisch“ sagen.

Wir führen eine Handlung in Perfektion aus und sind erst dann zufrieden, wenn wir es geschafft haben, eine fehlerlose Leistung zu zeigen.

Falls Dir daran gelegen ist, weniger perfektionistisch an die Sache heranzugehen, machst Du die Übungen, so gut Du sie eben kannst und bist damit zufrieden, dass Du Dich gesteigert hast.

Standard 3: Perfekte Quantität

Du bist erst dann überzeugt, eine perfekte Leistung abgeliefert zu haben, wenn Du die geplante Aktivität in der vorher festgelegten Quantität durchgeführt hast.

Wenn Du also beschlossen hattest, 45 Minuten Joggen zu gehen – zur perfekten Zeit mit der perfekten Ausrüstung auf der perfekten Laufstrecke, versteht sich – und Du schaffst es auch, dann jubelt Dein perfektionistischer Teil.

Alles richtig gemacht, alles P.E.R.F.E.K.T.!

Aber wehe, wenn es nicht funktioniert hat, dann kommt eine Eigenschaft Deines Perfektionismus zum Vorschein, die Dir bisher vielleicht noch gar nicht so sehr aufgefallen war:

Die Quantität muss erreicht werden, sonst ist alles Mist!

Du hast aufgehört mit Joggen, weil nach 30 Minuten ein Wadenkrampf um die Ecke kam und meinte, Dich stoppen zu müssen?

Die Schnürsenkel Deiner perfekten Laufschuhe sind gerissen und Du musstest anhalten?

Ein umgestürzter Baum von Orkan Sabine hat Dir den Weg auf Deiner perfekten Laufstrecke versperrt und Du konntest daher nicht die große Runde laufen?

Mist, Mist, und nochmal Mist! Total daneben, alles nichts wert!

Wirklich? Ist es nicht super, dass Du Dich überhaupt auf den Weg gemacht und Dich 30 Minuten bewegt hast?

Zeigt Dir die Weisheit Deines Körpers mit dem Wadenkrampf vielleicht gerade, dass Du Dein Pensum ein wenig runterschrauben solltest?

Die Art von Perfektionismus, der Dich am meisten ausbremst

Perfektionismus hinsichtlich Quantität ist wahrscheinlich die Art, die Dich am allermeisten davon abhält, Dinge zu tun, auch wenn Du nicht perfekt vorbereitet bist.

Du hast heute noch nicht genug Sport gemacht, um perfekt zufrieden zu sein.

Du hast noch nicht genug geschrieben, um Dein Wortpensum für heute geschafft zu haben.

Du hast noch nicht genug abgenommen, um wieder in Deine Lieblingsjeans hineinzupassen.

Das Gegenmittel: Liebevollerer Umgang mit Dir selbst

Aber Du hast Dich auf den Weg gemacht.

Du hast losgelegt,

Du hast das getan, was Dir gerade möglich war.

Du hast etwas ausprobiert.

Du hast den ersten Schritt gewagt.

Du bist losgesegelt.

Ich möchte Dich davon überzeugen, liebevoller mit Dir umzugehen und alles wertzuschätzen, was Du tatsächlich schaffst.

Es muss nicht das komplette Ziel für den Tag sein. Du darfst mit Dir zufrieden sein, wenn Du Dich bemüht hast.

Ignoriere das Jaulen

Der perfektionistische Teil in Dir jault wahrscheinlich spätestens jetzt los:

„Ja, ja, stets bemüht, das heißt doch nix anderes als gescheitert zu sein!“

Lass ihn jaulen, für ihn ist das die Wahrheit.

Du und ich wissen, dass wir eine andere Wahrnehmung haben, die es uns erlaubt, auch dann zufrieden zu sein, wenn wir nicht ständig 100% liefern.

Und wir machen weiter, Schritt für Schritt.

Und wir kommen auch so ans Ziel.

Vielleicht nicht in der perfekten Zeit mit perfektem Make-Up, perfekten Haaren und Klamotten.

Dafür im Reinen mit uns selbst, dankbar für das Erreichte und im Einklang mit Kopf, Herz und Seele.

Welche Erfahrungen hast Du mit den drei Standards des Perfektionismus gemacht?

Schreibe mir gerne einen Kommentar!

Alles Liebe

Claudia

P.S.: Da ich meinem Herrn Perfektionismus in diesem Jahr ein Sabbatical gönne (klicke hier, um zum Artikel zu kommen) , kann ich überhaupt jeden Tag für Dich einen Blogartikel schreiben.

Morgen schauen wir uns an, inwieweit die Devise „Nicht perfekt, sondern glücklich“ hilfreicher wirkt als der olle Herr Perfektionismus.

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