7 Mal Mut auf introvertierte Art

Mut

Rosa oder Greta

An wen oder welche Situationen denkst Du, wenn Du das Wort Mut liest? Fallen Dir dann Menschen ein, die sich freiwillig aus einem Flugzeug stürzen, mit einem hoffentlich funktionierenden Fallschirm im Gepäck?

Oder kommt Dir Rosa Parks in den Sinn, die sich am 01. Dezember 1955 geweigert hat, ihren Sitzplatz im Bus für einen weißen Fahrgast zu räumen und dafür festgenommen wurde?

Oder denkst Du an Greta Thunberg, die mit ihrem „Skolstrejk för klimatet“ die Fridays for Future Bewegung ins Leben gerufen hat?

Das sind alles äußerlich sichtbare Taten, bei denen Mut sicher auch eine wichtige Rolle gespielt hat.  

Introvertierte Art von Mut

In diesem Blogartikel möchte ich allerdings die weniger nach außen sichtbare, introvertierte Art von Mut näher beleuchten.

Aus meiner Sicht stärkt es Deinen Mut, wenn Du erst einmal erkennst, dass Du introvertiert bist und Deine Introversion komplett annehmen kannst.

Du hast den Mut, näher hinzuschauen und zu erkennen, was gut und was weniger gut läuft.  

Mut ist eine Stärke, die Dich befähigt, den Dingen ins Auge zu sehen! 

Daraus kannst Du für Dich ableiten, wie Du mit dieser Erkenntnis umgehen willst.

Hier sind meine liebsten Auswirkungen der introvertierten Art von Mut:  

1. Du lernst Dich selbst genau kennen und läufst nicht vor Deinen Problemen davon

Dadurch, dass Du als Introvertierte*r permanent nachdenkst und auch Dein Verhalten reflektierst, lernst Du Dich immer besser kennen.

Du stellst Dich auch unbequemen Gedanken und damit bekommst Du eine immer klarere Vorstellung davon, wer und wie Du bist.

Es mag auch hin und wieder Situationen geben, in denen Du Dich lieber nicht mit den genauen Einzelheiten befassen willst, aber als Tiefseetaucher kannst Du meistens dem Prozess des Nachdenkens nicht widerstehen.

Dadurch bekommst Du Einsichten, die sich als sehr wertvoll für Dich herausstellen.

Auch wenn es manchmal dauert, bis wir im Rückspiegel sehen, wie wichtig diese Erkenntnis zu diesem Zeitpunkt war.    

2. Du stehst zu Dir und Deinen Eigenheiten     

Das betrifft Dich vor allem dann, wenn Du schon einiges an Selbst-Kennenlernarbeit geleistet hast und Du Dich in allen Facetten annehmen kannst.

Introvertierte spüren schon früh im Leben, dass sie einfach anders sind als die Mehrheit.

Wenn Du dann die Bezeichnung Introversion dafür findest, lernst Du, dass es in Ordnung ist, so zu sein, wie Du bist.

Als bewusst introvertierter Mensch spürst Du, dass es Dir nicht ganz so wichtig ist, Dich nach der Meinung anderer Menschen zu richten.

Der extravertierten Welt „da draußen“ können wir es sowieso nicht Recht machen und das allein befreit uns oft schon von Gruppendynamiken.  

3. Du tanzt aus der Reihe  

Das schließt sich unmittelbar an den vorigen Punkt an. Du bist mutig genug, Dinge anders zu tun und aus dem Rahmen zu fallen.

Noch besser: Du baust Dir Deine ganz eigenen Rahmen, durch die Du die Welt anschaust.

Das macht Dich viel zufriedener, als wenn Du versuchst, Dich innerhalb eines extravertierten Rahmens anzupassen.    

4. Du kannst Verletzlichkeit und Gefühle zulassen    

Auch wenn uns von den harten Hunden da draußen immer eingeredet wird, wir wären viel zu sensibel oder weich:

Nur wer in Kontakt mit seinen Gefühlen ist und Verletzlichkeit zeigen kann, ist ein mutiger Mensch!

Wir nehmen die Maske ab und zeigen, was wirklich los ist. Das ist für harte Hunde überhaupt nicht vorstellbar, weil viel zu gefährlich!  

5. Du kannst mit Dir und Deinen Befindlichkeiten allein sein    

Alleinsein ist für viele extravertierte Menschen die Hölle. Sie halten das nur schwer aus und brauchen den ständigen Kontakt mit der Außenwelt.

Du hingegen bist mutig und lenkst nicht von Deinen Befindlichkeiten ab, weil Du weißt, dass Dir diese Ablenkung auf Dauer nicht gut tut.

Der Mut zum Alleinsein ist eine der größten Stärken, die wir Introvertierten besitzen! Dabei erkennst Du auch Deine Schattenseiten und nimmst sie als Teil von Dir an.      

6. Du hinterfragst Dinge   

Auch Sachen, die „schon immer so gemacht“ wurden, hinterfragst Du ohne Scheu. Zuerst für Dich im stillen Kämmerlein und wenn es passt auch offen nach außen.

Der Mut, Dir über solche Dinge klarzuwerden, erlaubt Dir, aus Routinen und Allianzen auszubrechen, die ganz offensichtlich nicht das Wohl aller im Sinn haben.

Da Du nicht zwangsläufig danach schaust, was die Herde macht, fällt es Dir leichter, Deinen eigenen Weg zu finden.

Du findest die Stärke, Dich von Umständen und Menschen zu trennen, die Dir nicht gut tun.  

7. Du entwickelst Dich weiter und lässt Dinge hinter Dir, die Du nicht mehr brauchst    

Du kannst loslassen, auch wenn dieser Prozess manchmal lange dauert.

Früher oder später kommst Du an einen Punkt, an dem Du mutig weitergehst und Situationen, Menschen oder Dinge loslässt, die nicht mehr zu Dir passen.

Die introvertierte Art des Mutes ist subtiler, nicht ganz so offensichtlich und sehr kraftvoll, weil sie so nachhaltig wirkt.

Handlungen, die mit Hilfe des introvertierten Mutes durchgeführt werden, sind wohl überlegt und mit Sinn aufgeladen.

Was denkst Du? In welcher Hinsicht empfindest Du Dich als Introvertierte*r mutig?

Schreibe mir doch gerne ganz mutig einen Kommentar, ich freue mich, von Dir zu lesen!

Alles Liebe

Claudia

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