Aufmerksamkeit ist wie eine Hüpfburg

Aufmerksamkeit

Ständig ringt etwas um unsere Aufmerksamkeit.

Draußen in der Welt ebenso wie tief in uns drinnen.

Je nachdem, wie gut Du aufpasst, schenkst Du Deine wertvolle Aufmerksamkeit auch Dingen, die Dir nicht so gut tun.

Das können Nachrichten, Geschichten, Geschehnisse oder Menschen mit ihren Befindlichkeiten sein.

Aber auch Schmerzen, Gefühle oder Gedanken, die in Dir wohnen.

Auch Aufmerksamkeit ist endlich

Mit unserer Aufmerksamkeit verhält es sich ähnlich wie mit unserer Energie.

Wir haben nur eine gewisse Menge davon zur Verfügung, ehe wir „leer“ sind.

Wenn Du all Deine Aufmerksamkeit verschenkt hast, spürst Du vielleicht sogar eine echte Leere in Dir.

Ein Unbehagen, das in Dir aufsteigt, weil Du Dich nicht mehr konzentrieren kannst und magst.

Ein Gefühl, das Dir signalisiert, dass Du nicht mehr bei der Sache bist, obwohl Du es möglicherweise gerne wärst.

Ruhe finden, wenn Deine Aufmerksamkeit leer ist

Was kannst Du tun, um Dich wieder aus dieser Lage zu befreien?

Als erstes ist es hilfreich, wenn Du Deine Schotten dicht machst.

So wenige Eindrücke wie möglich sind jetzt gut.

Dazu darfst Du Dich zurückziehen, sofern das gerade geht.

Du versuchst, einen Ort der Stille für Dich zu finden, an dem Du alle Sinneseinflüsse einfach vorbeiziehen lassen kannst.

Atemzug für Atemzug lädst Du wieder auf

Den letzten Rest Deiner Aufmerksamkeit verwendest Du darauf, Dich auf Deinen Atem zu konzentrieren.

Dafür reicht es, wenn Du einfach nur beobachtest, wie Dein Atem fließt.

Wie er in Deinen Körper einströmt und ihn wieder verlässt.

Stelle Dir vor, dass Du mit jeder Einatmung ein Stückchen mehr Aufmerksamkeit einatmest und so Dein Kontingent an Aufmerksamkeit langsam wieder auffüllst.

Die Hüpfburg richtet sich auf

Wie eine Hüpfburg für Kinder, richtet sich Deine Aufmerksamkeit nach und nach wieder auf.

Bis sie wieder in der Lage ist, größere Sprünge zuzulassen.

Sobald Du Deinen Vorrat an Aufmerksamkeit wieder genügend aufgefüllt hast, bestimmst Du, wen Du auf die Hüpfburg lässt.

Falls Du schon mal beobachtet hast, wie Kinder eine Hüpfburg benutzen, ist Dir wahrscheinlich aufgefallen, dass es dort Regeln gibt.

Regeln, die dafür sorgen, dass die Kinder sich nicht verletzen und die Hüpfburg ganz bleibt.

Du gestaltest die Regeln

Nehmen wir einmal an, dass eine Sache um die Ecke biegt, die große Aufmerksamkeit von Dir verlangt.

Jetzt ist es hilfreich, wenn Du Dich entscheidest, wem Du den Zutritt zur Hüpfburg gestattest:

Dürfen die kleinen Dinge, die bereits fröhlich vor sich hinhüpfen, weitermachen, oder möchtest Du dieser großen Sache gestatten, die Hüpfburg zu betreten?

Um Deine Aufmerksamkeit nicht über die Maßen zu strapazieren, könntest Du jetzt die Kleinen bitten, die Hüpfburg zu verlassen, damit die große Sache drankommen kann.

Je nach Lage kannst Du die kleine Dinge auf später vertrösten.

Sie dürfen dann nochmal wiederkommen, wenn die große Sache fertig ist.

Du wirst den Dingen gerecht

Damit schonst Du Deine Aufmerksamkeits-Hüpfburg und wirst auch den verschiedenen Dingen gerecht, weil jede Sache genügend Raum für ihr Anliegen bekommt.

Manchmal kommt auch ein Etwas vorbei, das Deine Aufmerksamkeit möchte, Du aber überfordert wirst.

Weil das Thema einfach zu stark auf Dich wirkt und Deine Hüpfburg das Gewicht nicht tragen könnte.

Oder Du zur Zeit Deine Hüpfburg nicht gut genug mit Luft gefüllt hast.

Damit besteht die Gefahr, dass Deine Aufmerksamkeits-Hüpfburg Schaden nimmt und Du sie erst einmal wieder reparieren müsstest.

Zutritt kann auch verweigert werden

Dann ist es gut, wenn Du als Betreiberin der Hüpfburg dem Etwas den Zutritt verwehrst.

Entweder darf es dann zu einem anderen Zeitpunkt zurückkommen und bekommt dann Deine Aufmerksamkeit, oder Du erteilst ihm einen Platzverweis.

Das Etwas darf zwar versuchen, Deine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, aber Du entscheidest letztendlich, ob Du darauf eingehen willst.

Wie bei einer Hüpfburg für Kinder auch, darfst Du entscheiden, wann Du den Dingen Deine Aufmerksamkeit zur Verfügung stellst und wann Feierabend ist.

Äußere Dinge lassen sich oft leichter abweisen

Bei Dingen von außen ist es meistens etwas leichter, den Zutritt zu beschränken.

Gedanken und Gefühle lassen sich oftmals nicht so einfach abweisen.

Allerdings kannst Du versuchen, sie auf später zu vertrösten, wenn Du wieder genügend Aufmerksamkeit zur Verfügung hast.

Dann fällt es Dir auch leichter, etwas Konstruktives mit Deiner Aufmerksamkeit zu erreichen.

Ich wünsche Dir, dass Du klar erkennen kannst, welcher Sache Du wann Zutritt zu Deiner Aufmerksamkeits-Hüpfburg geben möchtest.

Und dass Du es schaffst, Deine Aufmerksamkeit rechtzeitig wieder aufzufüllen, wann immer es notwendig ist.

Alles Liebe

Claudia

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