
Der einfachste Weg, der Dich sofort im Hier und Jetzt ankommen lässt, ist bewusstes Ein- und Ausatmen.
Besonders in Momenten voller Stress, der aus Ärger oder Angst resultiert, ist die Methode hilfreich, Deinen Atem als Anker zu verwenden.
Das hast Du sicher schon oft gelesen und trotzdem vielleicht noch nie wirklich ausprobiert.
Doch es funktioniert genau so einfach, wie es klingt.
Stressanfälliger Atem
Sobald Dein Körper in den Stressmodus schaltet, verändert sich Deine Atmung ganz automatisch und nimmt weniger Raum ein.
Du atmest flach und weit oben im Brustbereich.
Das verstärkt das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen und richtig Durchatmen zu können.
Als erstes ist es hilfreich, wenn Du ganz bewusst ein paar Atemzüge lang auf vollständiges Ausatmen achtest.
Atme jedes Mal so lange aus, bis Du spürst, dass sich nahezu keine Luft mehr in Deinen Lungen befindet.
Beim Einatmen achtest Du darauf, dass Du langsam atmest und Deine Lungen möglichst nicht komplett füllst.
Welchen Weg nimmt die Atemluft?
Sobald Du merkst, dass sich Deine Atmung beruhigt, kannst Du Deine Aufmerksamkeit darauf richten, welchen Weg die Luft in Deinem Körper nimmt.
Zuerst atmest Du sie über Deine Nase ein.
Sie wandert dann durch die Luftröhre hinunter in Lunge und Zwerchfell.
Achte darauf, wie sich zuerst Deine Bauchdecke und dann Dein Brustraum ausdehnt und wie sie sich beim Ausatmen wieder senken.
Allein schon das bewusste Atmen lässt Deinen Körper und Geist eine Beruhigung erfahren, die bei schneller Atmung nicht möglich ist.
Du wirfst den Atem-Anker
Mit Deinem Atem wirfst Du einen Anker und kommst mit Deinem Bewusstsein im Hier und Jetzt an.
Die bewusste Atmung kann Dich in jeder aufwühlenden Situation beruhigen und Dir einige Sekunden des Nachdenkens schenken.
So kannst Du in Ruhe überlegen, wie Du reagieren oder auf die Situation antworten willst.
Gefühle wie Ausgeliefertsein, überstürztes Handeln-Müssen und Überforderung werden abgemildert.
Sie verlieren ihre Dringlichkeit und ihren Schrecken.
Dein Atem als Verbindung mit Lebensenergie
Immer wenn Du merkst, dass Du Dich in einer Situation befindest, die Dich herausfordert, kannst Du Deinen Atem als Werkzeug zur Beruhigung, zum Trost und zum Bewusstwerden nutzen.
Das Wunderbare am Atem ist ja, dass Du ihn immer dabeihast und Dich jederzeit auf ihn verlassen kannst.
Solange Du atmest, bist Du in Verbindung mit Deiner Lebensenergie.
Daher ist es auch so wichtig, dass Du vom flachen Atem möglichst schnell in den tiefen Atem zurückkehrst.
Sonst engst Du das Ventil ein, durch das die Lebensenergie in Dir hindurchfließt.
Entscheiden und Denken fällt leichter
Je mehr Sauerstoff Du in anspruchsvollen Situationen zur Verfügung hast, desto besser kannst Du denken und entscheiden, was als nächstes zu tun ist.
Auch bei Schmerzen kann Dir tieferes Atmen helfen, besser zurecht zu kommen.
Normalerweise ziehen wir uns bei Schmerzen unwillkürlich zusammen und atmen flacher.
Sobald Du Dir dessen bewusst wirst, atmest Du direkt in die Stelle hinein, die Dir Schmerzen bereitet.
Damit sorgst Du auch an dieser Stelle dafür, dass genügend Sauerstoff in Deinen Körper kommt.
Verbindung zwischen allen Lebewesen
Der Atem verbindet Dich nicht nur mit der Lebensenergie an sich, sondern auch mit allen Lebewesen auf unserer Erde.
Wir alle teilen uns die Atemluft.
Wenn Du beim bewussten, langsamen Atmen darauf achtest, kannst Du Dir vorstellen, wie die Verbindung zwischen Dir und den anderen Lebewesen tiefer wird.
Du fühlst Dich verbunden mit den Bäumen, Blumen und der Vielfalt aller Pflanzen dieser Erde.
Und natürlich mit all den Tieren und Menschen, die zeitgleich gerade jetzt mit Dir auf der Erde leben.
Atmen als Meditation
Bewusstes Atmen kannst Du auch wunderbar als Meditation nutzen.
Dazu stellst Du Dir für einige Zeit – zum Beispiel 10 Minuten – einen Wecker und atmest einfach ganz bewusst ein und aus.
Dabei beobachtest Du Deine Gedankenwolken und lässt sie an Deinem inneren Himmel vorbeiziehen.
Ab und zu bemerkst Du vielleicht, dass eine Wolke Dich mitziehen will.
Sie bringt Dich dazu, das bewusste Atmen zu vergessen.
Sobald Du das merkst, kehrst Du wieder zur Beobachtung Deines Atems zurück und winkst ihr nach.
Dieses Spiel wird sich öfter wiederholen, aber Du lässt die Gedankenwolken einfach ziehen und kommst so lange wieder zu Deinem Atem zurück, bis die Zeit um ist.
Verankern von positiven Eigenschaften
Diese Art der Meditation eignet sich auch hervorragend, um eine Eigenschaft tiefer zu verankern, die Du in Dir verstärken willst.
Hier findest Du den zugehörigen Blogartikel „Positive Eigenschaften integrieren“.
Dazu sprichst Du in Gedanken jeweils beim Ein- und Ausatmen das Wort aus, das Du Dir ausgesucht hast.
Wie ein Mantra wiederholst Du das Wort so viele Male während Deiner Meditation und integierst Deine ausgesuchte Eigenschaft umso stärker in Dir.
Ich wünsche Dir viel Freude beim Ausprobieren des bewussten Atems.
Alles Liebe
Claudia