Der ruhigste Moment seit Wochen

Moment

Gerade habe ich einmal nachgezählt.

Bei mir ist es ziemlich genau 12 Wochen her, seit ich einmal eine Stunde Zeit hatte, in der ich allein zu Hause war.

Heute war es soweit:

Mein Mann ist mit den Kindern für einen Moment nach draußen zum Fahrradfahren gegangen.

Zum Fahrradfahren auf dem Schulhof

Eines der Kinder hat bald die Fahrradprüfung und ist schon lange nicht mehr auf einem Fahrrad gefahren.

Die Minuten vor der Abfahrt gestalten sich laut und chaotisch.

„Wo ist mein Fahrradhelm? Passt der mir überhaupt noch?“, fragt mein Sohn.

Nachdem die beiden Helme angepasst und die Räder aufgepumpt sind, kann es losgehen.

Natürlich helfe ich gerne und halte die Haustür auf.

Einige Sekunden später sind beide Fahrräder und drei liebe Menschen an der frischen Luft vorm Haus und machen sich auf den Weg.

Ein Moment der Ruhe

Ich schließe die Tür und atme erst einmal tief durch.

Was mache ich denn jetzt mit meiner unverhofft ungestörten Zeit?

Erst dachte ich daran, mich an den Laptop zu setzen und den heutigen Artikel zu schreiben, aber das kann ich ja auch noch später tun.

Dann habe ich mich dafür entschieden, den ruhigen Raum innerhalb des Hauses wahrzunehmen.

In einem Zimmer mit Aussicht auf unser Städtchen setze ich mich aufs Sofa und schaue ins Grün-Blau-Weiße.

Also auf die Bäume und Pflanzen der Gärten und in den Himmel mit all den Wolken, die vorbeisegeln.

Der Raum weitet sich

Während ich sitze und beobachte, merke ich, dass ich wirklich viel mehr Raum um mich herum wahrnehme.

Seit Wochen waren wir nun als Familie zu Hause.

Natürlich haben mein Mann und ich ein bis zweimal die Woche das Haus zum Einkaufen verlassen.

Meine Tochter und ich gehen sowieso jeden Tag mindestens für einige Minuten in den Garten oder spazieren.

Wir waren auch ab und zu als Familie gemeinsam draußen im Wald.

Allerdings gab es bisher noch keine Situation, in der einer von uns ganz allein zu Hause war.

Mein Energiefeld dehnt sich aus

Nun sind wir ja alle Vier introvertiert und daher hat das Zusammenleben auch sehr gut funktioniert.

Aber jetzt merke ich, dass es noch einmal eine ganz andere Qualität hat, wenn mein Energiefeld sich ausbreiten kann so weit es will.

Ohne an das Energiefeld der anderen Familienmitglieder anzustoßen.

Unwillkürlich lächle ich.

Ja, es tut richtig gut, wenn ich auch mal ganz für mich allein bin.

Vor allem die Stille ist wunderbar.

Kurzer Moment des Glücks

Bevor ich allerdings so richtig anfangen kann, die Stille zu genießen, springt bei den Nachbarn der Rasenmäher an.

Schade! Beim Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass es immerhin 30 Minuten Ruhe waren, die ich genießen konnte.

Etwa 15 Minuten später ist die Rasselbande auch schon wieder zu Hause.

Diese kleine Pause hat mir sehr gutgetan und ich weiß, dass es wieder eine Weile dauern könnte bis zur nächsten Gelegenheit.

Oder vielleicht auch nicht, denn solche Ausflüge werde ich meinen Lieben jetzt öfter vorschlagen.

Gute Argumente für eine Ruhepause

Die Argumente dafür liegen auf der Hand: Auszeiten von den anderen Familienmitgliedern unterstützen uns dabei, wieder geduldiger zu sein.

Sie helfen uns, einen klaren Kopf zu bekommen, durchzuatmen und unsere Batterien aufzuladen.

Sie lassen uns wieder länger durchhalten und tragen dazu bei, dass wir auch auf Dauer gut miteinander klarkommen.

Falls einmal „dicke Luft“ herrschen sollte, lüften sie uns gut durch und wir können wieder gut gelaunt miteinander umgehen.

Danke für die Erholung!

Ich bin sehr dankbar, dass meine Tochter unbedingt Fahrradfahren gehen wollte und mein Mann angeboten hat, mit ihr loszufahren.

Und dass ich dann die Idee hatte, dass mein Sohn mit rausgehen könnte.

Das alles hat meine Pausenmöglichkeit Wirklichkeit werden lassen.

Wann konntest Du zuletzt Dein Energiefeld so weit ausbreiten, wie Du wolltest, ohne an das eines anderen Menschen zu stoßen?

Wie eine Seifenblase

Dafür stelle ich mir gerne eine riesige Seifenblase vor, die sich immer weiter ausdehnt und niemals zum Platzen gebracht werden kann.

Sie kann sich allerdings zusammenziehen und auch durch den Raum verdrängt werden, den andere Energiefelder einnehmen.

Je mehr Energieseifenblasen sich an einem Ort zusammenfinden, desto gedrängter das Gefühl.

Und desto mehr Energien von anderen nehmen wir wahr.

Manchmal ist uns das gar nicht bewusst, aber vielleicht hast Du das ja auch schon einmal spüren können.

Ein spannendes Thema, zu dem ich in Zukunft bestimmt noch weitere Blogartikel schreiben werde.

Ich wünsche Dir, dass Du wenigstens ab und zu die Möglichkeit hast, Dich auszudehnen wie Du es brauchst.

Um Dich zu erholen, Ruhe zu finden und Deine Energie wieder aufzutanken.

Alles Liebe

Claudia

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