
Manchmal findest Du Dich möglicherweise in einem Land wieder, das als Lethargie bezeichnet wird.
Dieses Land zeichnet sich dadurch aus, dass dort jede Sitzgelegenheit eine magnetische Anziehungskraft ausübt.
Die Lethargie scheint wie eine Platzanweiserin zu funktionieren, die Dir einfach nur Gutes tun will.
Ihre gesamte Ausrichtung besteht darin, es Dir so bequem wie möglich zu machen.
Lethargie als Muster-Angestellte
Sie nimmt ihren Job so ernst, dass sie regelmäßig als Mitarbeiterin des Monats ausgezeichnet werden möchte.
Die Lethargie ist ein Traum von einer Angestellten!
Andere Mitarbeiterinnen, wie zum Beispiel Motivation, Pünktlichkeit, Begeisterung, Lebensfreude und Schaffenskraft, können nur davon träumen, Dich so gut zu bedienen wie die Lethargie.
Und wie schafft sie das?
Sie hat eine machtvolle Verbündete
Ganz einfach, sie macht sich ein in Dir liegendes Prinzip zunutze, das sich „bequeme Sicherheit“ nennt.
Mit dieser bequemen Sicherheit hat sie sich verschwistert und gemeinsam sind sie ein unschlagbares Team geworden.
Dein Gehirn fühlt sich im siebten Himmel, wenn es bequem und sicher aufgehoben ist.
Dann sind eventuelle Bedrohungen weit weg und die Lethargie sorgt im Außen dafür, dass das auch so bleibt.
Sie hält besonders die Mitarbeiterinnen Motivation, Begeisterung und Schaffenskraft im Zaum.
Die anderen Mitarbeiterinnen setzen die Sicherheit aufs Spiel
Denn wenn Motivation, Begeisterung und Schaffenskraft sich zusammentun und loslegen, bleibt erst einmal kein Stein auf dem anderen.
Dann werden Ideen in die Welt gebracht.
Und Luftschlösser gebaut.
Und schlaflose Nächte verbracht.
Und Du als ganzer Mensch in Aufregung versetzt.
Diese Aufregung ist Deinem Gehirn zu viel
Sobald es seine Aufgabe, Dich sicher und bequem versorgt zu wissen, erledigt hat, möchte es sich ausruhen.
Und es pfeift auf wissenschaftliche Forschungen, nach denen Du als Mensch glücklicher wirst, wenn Du Dich anstrengst.
Wenn Du neue Sachen lernst, gewohnte Pfade verlässt und über Dich hinauswächst.
Das bedeutet Stress für Dein Gehirn und das will es vermeiden, wann immer möglich.
Dabei liegt die Lethargie zu manchen Zeiten auch gut mit ihrer Einschätzung, dass Du eine Pause verdient hättest.
Lethargie meint es zu gut mit Dir
Ähnlich einer Mutter, die Dir jedes Mal, wenn Du sie besuchst, etwas zu essen anbietet.
Obwohl Du gerade vom Mittagessen kommst.
Neben ihrer Fähigkeit, alle Sitzgelegenheiten magnetisch aufzuladen, so dass Du gar nicht anders kannst, als Dich ständig setzen und ausruhen zu wollen, kann sie noch mehr.
Sie hat die Gabe, Dir die Anstrengungen, die das Ergebnis des Handelns von Motivation, Begeisterung und Schaffenskraft sind, in übertrieben unattraktiven Bildern zu malen.
Dabei geht die Lethargie immer davon aus, dass all die Ideen und Luftschlösser dermaßen schwierig umzusetzen sind, dass es sich nicht einmal lohnt, es zu versuchen.
Sie flüstert Dir ihre Vorbehalte ein
Dann merkst Du, wie sie Dir Sätze einflüstert wie
„Wohin soll das denn führen, das wird doch sowieso nichts“ oder
„Dieses Vorhaben dauert Jahre, und am Ende geht es doch schief“ oder
„Willst Du Dich wirklich über Monate anstrengen, um dann festzustellen, dass Du Dich übernommen hast?“.
Zwar meint sie das fürsorglich, aber gleichzeitig bremst sie Dich damit auch komplett aus.
Natürlich gibt es im Leben auch Phasen, in denen uns die Lethargie unterstützen darf, damit wir uns tatsächlich nicht übernehmen.
Gleichzeitig dürfen wir aufpassen, dass sie es sich auf dem Platz der Mitarbeiterin des Monats nicht allzu bequem macht.
Balance ist wichtig
Wie überall ist eine gesunde Balance wahrscheinlich das Richtige.
Du darfst auch öfter mal die anderen Mitarbeiterinnen auf Platz eins klettern lassen und Dich so in einem ausgewogenen Verhältnis von Anspannung und Entspannung bewegen.
Um die Lethargie brauchst Du Dir dabei keine Sorgen zu machen, denn sie hat ja mit der bequemen Sicherheit eine mächtige Verbündete.
Die wird ihrerseits besonders gut darauf achten, dass der nächste Monatssieg für die Lethargie nicht zu weit in der Zukunft stattfindet.
Lethargie darf immer dann zur Mitarbeiterin des Monats werden, wenn Du merkst, dass Du Dich eine Zeitlang zu sehr angestrengt und über Deine Energieverhältnisse gelebt hast.
Und dann könntest Du die Lethargie vielleicht gleichmäßig auf die Zeit des Monats verteilen, damit Du nicht an den magnetischen Sitzgelegenheiten festklebst.
So erholst Du Dich an jedem Tag ein bisschen, die Lethargie wird für diesen Monat als beste Mitarbeiterin gekürt und dann kann es ausbalanciert wieder weitergehen.
Ich wünsche Dir eine gute Jahresbilanz, in der alle Mitarbeiterinnen einige Male zur Mitarbeiterin des Monats gekürt werden.
Schließlich tragen alle dazu bei, dass Du Dich wohlfühlst.
Alles Liebe
Claudia