
Ist es Dir auch schon mal so gegangen, dass Dir die wahre Bedeutung hinter dem Ausdruck „ich weiß nicht wie“ verborgen geblieben ist?
Denke einmal an ein Vorhaben zurück, das Du durchführen wolltest, was Du aber bisher noch nicht umgesetzt hast.
Es handelt sich dabei um eine Sache, bei der Du einfach nicht wusstest, wie Du sie angehen sollst.
Die Bedeutung des Nichtwissens
Nehmen wir als Beispiel eine Künstlerin, die im Laufe der Jahre schon viele Bilder gemalt hat und jetzt von einer Ausstellung träumt.
Das, was sie zurückhält, ist ihr Glaube daran, dass sie nicht weiß, wie sie ihre Bilder in eine Ausstellung bringen kann.
Merkwürdige Formulierung, oder?
Das, was sie zurückhält ist nicht das Nichtwissen an sich, sondern ihr Glaube daran, dass sie es nicht weiß.
Noch nicht wollen
Wenn wir jetzt mit der Lupe noch näher rangehen, erkennen wir sogar, dass sie sehr wohl wüsste, was sie tun könnte.
Allerdings ist da hinter dem vorgeschobenen Glauben an das Nichtwissen noch etwas anderes, das sie zurückhält.
Dieses Andere heißt „noch nicht wollen“.
Und das ist ein sehr mächtiges Duo, das sich als Bedeutung von „Ich weiß nicht wie“ ausgibt.
Der Glaube es nicht zu können einerseits und das noch nicht wollen andererseits.
Die Bereitschaft ist (noch) nicht vorhanden
Wenn Du jetzt an Dein Vorhaben denkst, das Du noch nicht umgesetzt hast, geht es Dir damit genauso?
In den allermeisten Fällen ist es so, dass wir einfach noch nicht bereit dazu sind, die Sache auch wirklich durchzuziehen.
Wären wir bereit, würden wir es einfach tun.
Selbst wenn wir noch nicht genau wüssten, wie wir das im Detail bewerkstelligen sollen.
Stell Dir vor, Dein Auto hat einen Platten.
Auch wenn Dir das bisher noch nie passiert ist, wirst Du eine Lösung finden.
Du wirst eine Telefonnummer wählen und mit einem Menschen sprechen, der Dir helfen kann.
Sei es Dein Partner, ein Freund, ein Familienangehöriger oder gleich der Pannendienst.
In dem Moment, wo Du willst, dass eine Sache geregelt wird, findest Du immer einen Weg.
Den nächsten Schritt planen
Wenn Du also ein Projekt oder ein Vorhaben mit den Worten „Ich weiß nicht wie“ verzögerst, verschiebst oder ganz beiseite legst, weißt Du, welche Bedeutung dahintersteckt.
Du bist einfach noch nicht bereit dafür.
Und das ist auch völlig in Ordnung.
Manchmal ist es schwer, Dir einzugestehen, dass Du noch nicht soweit bist.
Sobald Du jedoch erkannt hast, welche Bedeutung Dein „Ich weiß nicht wie“ hat, kannst Du Dir im nächsten Schritt überlegen, was Du mit diesem Projekt tun willst.
Solange Du es im Hinterkopf aufbewahrst – oder ausgelagert in einer Schublade Deines Schreibtisches – braucht es ständig einen Teil der Energie Deines Arbeitsspeichers.
Unterschwellig denkst Du immer wieder einmal daran, dass da ja noch das eine Projekt irgendwo schlummert.
Eine Entscheidung treffen
Hier wäre es hilfreich, wenn Du eine Entscheidung triffst, ob Du das Projekt angehen wirst, auf einen bestimmten Termin verschiebst oder endgültig zu den Akten legst.
Alle drei Versionen geben sofort einen Teil Deines Arbeitsspeichers frei.
Damit bekommst Du wieder mehr Energie für die Dinge, die Du tatsächlich erledigst.
Meistens ist es hilfreich, wenn Du Dir aufschreibst, was Dich zurückhält.
Welche Bedeutung misst Du diesem Projekt zu, dass Du es nicht angehen willst?
Gibt es Konsequenzen, die Du noch nicht absehen kannst?
Brauchst Du die Hilfe von anderen Personen und traust Dich eventuell nicht, sie anzusprechen?
Welche Befürchtungen hegst Du in Bezug auf die Durchführung?
Was könnte im besten, was im schlimmsten Fall passieren?
Wenn Du Dir über diese wichtigen Punkte im Vorfeld Gedanken machst, nimmst Du dem Diffusen, dem Ungreifbaren die Macht.
Du formulierst Deine Bedenken und Hoffnungen, um Dir klar zu werden, ob Du das Projekt wirklich durchführen möchtest.
In Ruhe durchdenken
Und dann triffst Du Deine wohldurchdachte Entscheidung, die für diesen Moment Gültigkeit hat.
Als eine der Möglichkeiten kannst Du Dein Projekt auf einen Termin weit in der Zukunft verschieben und nimmst Dir nach einiger Zeit noch einmal die Fragen vor.
Eventuell entscheidest Du in einigen Monaten noch einmal neu und bist dann bereit, das Projekt tatsächlich in die Tat umzusetzen.
Die Bedeutung von „Ich weiß nicht wie“ ist versteckt und doch einfach.
Wir dürfen uns Zeit geben, in Ruhe nachzudenken.
Besonders über Projekte, die größere Auswirkungen haben könnten.
Wie bei der Künstlerin, die möglicherweise mit ihrer Ausstellung einen Durchbruch schafft.
Und dann so bekannt wird, dass sie sich vor Aufträgen kaum noch retten kann.
Dabei wollte sie ihren Ruhestand auf dem Bauernhof mit ihren Tieren genießen, ohne rund um die Uhr arbeiten zu müssen.
Das muss sie auch nicht, denn sie kann die Entscheidung treffen, nur exklusive Aufträge anzunehmen.
Dann kann sie beides in ihr Leben integrieren, das künstlerische Schaffen und das stressfreie Pensionärin-Sein auf dem Lande.
Alles Liebe
Claudia