
Den Begriff Fehlsichtigkeit kennst Du bestimmt eher aus dem Bereich Optik.
Sobald Du mit einem Deiner Augen in einem ausgewählten Bereich nicht mehr alles erkennst und dieser Zustand anhält, wird das Fehlsichtigkeit genannt.
Dabei kannst Du entweder Dinge in der Ferne oder im Nahbereich nicht klar genug sehen.
Und genau dieses Phänomen tritt regelmäßig beim Denken ein.
Eine Brille, die nicht für Dich bestimmt ist
Das fehlsichtige Denken fungiert wie eine Brille, die gar nicht für Dich gemacht ist.
Dann sind die Gläser dieser Brille durch verschiedene Faktoren so geschliffen, dass Du nicht klar sehen kannst.
Dafür kannst Du gar nichts, denn in diese fehlsichtige Brille ist ein Zaubermechanismus eingebaut.
Jedes Mal, wenn Du unbewusst denkst, schiebt sich diese fehlsichtige Brille vor Dein Denken.
Von der Kunst, Fehlsichtigkeit zu bemerken
Manchmal merkst Du es, besonders wenn die Bilder, die Du durch die fehlsichtige Brille geliefert bekommst, sehr von Deinem üblichen Denken abweichen.
Meistens merkst Du es nicht, und zwar immer dann, wenn die Gläser fast mit Deiner Sichtweise ohne Brille übereinstimmen.
Aber eben nur fast und hier besteht die Kunst darin, zu bemerken, ob Du gerade eine fehlsichtige Zauberbrille aufgesetzt hast oder nicht.
Diese fehlsichtigen Brillen zeigen Dir zum Beispiel vermehrt die vermeintlichen Fehler der anderen an.
Oder sie zeichnen ein Bild, das zu schön ist, um wahr zu sein.
Oder sie gaukeln Dir vor, dass ein Ziel, das Du erreichen willst, viel zu weit weg ist und Du es sowieso nie erreichen kannst.
Das innere Stoppschild hilft beim Ablegen der Brille
Manchmal bekommst Du auch Bilder geliefert, die normalerweise in Deinem Denken gar nicht vorkommen.
Dann wunderst Du Dich zunächst einmal, ehe Dir bewusst wird, dass es sich vermutlich um fehlsichtiges Denken handeln könnte.
Am einfachsten ist es, die Brille, also das fehlsichtige Denken sofort zu abzulegen.
Das schaffst Du, indem Du Dir ein Stoppschild vor Dein inneres Gesichtsfeld hältst.
Wenn Dir die Farbe Rot nicht so angenehm ist, stellst Du Dir Dein Stoppschild einfach in Deiner Lieblingsfarbe vor.
Dann nimmst Du die Brille ab und legst sie neben Dich.
Neu denken ohne Fehlsichtigkeit
Jetzt nimmst Du einen erneuten Anlauf und denkst weiter.
Wie sieht die Situation, Dein Erleben, Deine Empfindung jetzt aus?
Woran kannst Du feststellen, dass Du das fehlsichtige Denken abgelegt hast?
Welche Einzelheiten lassen Dich den Unterschied erkennen?
Diese unpassenden Brillen werden Dir ab und zu auch von anderen Menschen angereicht.
Teilweise nimmst Du sie dann an und setzt sie Dir auf, um die Sache genau so oder ähnlich zu sehen wie Dein Gegenüber.
In den meisten Fällen greift allerdings der Zaubermechanismus, der Dich unmerklich zur Brille des fehlsichtigen Denkens greifen lässt.
Positive Fehlsichtigkeit nutzen
Mit Fehlsichtigkeit ist hier nicht „falsch sehen“ gemeint.
Fehlsichtigkeit bedeutet, dass Du nicht unverfälscht aus Dir heraus siehst, sondern durch eine in irgendeiner Art geschliffene Brille.
Und diese Brille kann Dir nicht das klare Bild vermitteln, das Du ohne Sehhilfe wahrnehmen würdest.
Du kannst dieses fehlsichtige Denken allerdings auch positiv einsetzen.
Für solche Fälle schaust Du Dir das Denken an, das in der Situation, die Du gerne anders sehen möchtest, hilfreich wäre.
Strenggenommen ist das auch fehlsichtiges Denken, allerdings positiv genutzt.
Passende Brillen selbst fertigen
Du könntest Dir zum Beispiel in Gedanken eine Brille fertigen, die Dich einem bestimmten Menschen gegenüber nachsichtig oder geduldig reagieren lässt.
Oder Du fertigst Dir eine Dankbarkeitsbrille, eine Mitgefühlsbrille, eine Freundlichkeitsbrille oder eine Erfolgsbrille.
Und wann immer Du in eine Situation gehst, in der Du eine dieser Fehlsichtigkeiten nutzen willst, setzt Du Dir in Gedanken diese Brille auf.
Dann schaust Du voller Neugier, was daraus wird.
Diese Brillen kannst Du für alle möglichen Zwecke fertigen und so lange nutzen, wie Du sie brauchst.
Im besten Fall kannst Du die für positive Fehlsichtigkeit genutzten Brillen irgendwann auch weglassen.
Weil Du diese Arten der positiven Fehlsichtigkeit in Dein eigenes Denken integriert hast und die Billen als Unterstützung nicht mehr brauchst.
Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Erkennen der Fehlsichtigkeit Deines Denkens und der Nutzung der positiven Brillen.
Alles Liebe
Claudia