
Kannst Du Introvertierte an ihrer Körpersprache erkennen?
Ich finde, ja! Schauen wir uns zuerst einmal an, was Körpersprache bedeutet:
Der Mensch als kommunikatives Wesen drückt sich und seine Gefühle vordergründig über die gesprochene Sprache aus.
Non-verbale Kommunikation hingegen ist ein Prozess, der bei den meisten Menschen komplett unbewusst abläuft.
Hier teilen wir uns über die Körpersprache mit, die sich in Mimik, Gestik, Haltung und Blicken zeigt.
Untersuchungen von Forschern haben ergeben, dass etwa 80% Deiner Kommuniktation über diese sprachlosen Kanäle läuft. Damit kommt es nur zu 20% auf den Inhalt hat, den Du sprichst, alles andere hast Du schon über Deinen Körper mitgeteilt.
Introvertierte Körpersprache sieht anders aus
Nach dem zu urteilen, was wir über unsere introvertierte Art, die Welt wahrzunehmen und uns in ihr bewegen wissen, leitet sich auch direkt die introvertierte Körpersprache ab, die sich durchaus von einer extravertierten Körpersprache unterscheidet.
Wie sehen introvertierte Mimik und Blicke aus? Mit unserer Tendenz, nach innen gewandt zu leben, zeigt unser Gesicht entsprechend oft einen ernsten Ausdruck.
Besonders, wenn wir draußen in der Welt unterwegs sind und viele Eindrücke auf uns einprasseln, ziehen wir uns gerne in unsere Gedanken zurück und machen dann ein nachdenkliches Gesicht.
Nachdenklichkeit wird falsch interpretiert
Manchmal wird diese Nachdenklichkeit oder Ernsthaftigkeit fehlinterpretiert und als Ärger oder Eingeschnapptsein eingeordnet.
Extravertierte sind immer wieder darüber erstaunt, wenn wir einfach „nur“ nachdenken und das nichts über irgendwelche Befindlichkeiten aussagen muss.
Das passiert natürlich auch, aber in den meisten Fällen drücken wir mit unserer Mimik tatsächlich nur unsere innere Betriebsamkeit aus.
Auch wenn wir jemandem zuhören, schauen wir meistens ernst, weil wir uns konzentrieren und mitdenken.
Warum Introvertierte manchmal starren
Manche von uns entwickeln in Gesprächen sogar einen leicht starren Blick.
Das wird von unserem Gegenüber, zumindest wenn er uns noch nicht gut kennt, ab und zu als unangenehm empfunden.
Dabei sind wir gerade dann besonders bei der Sache und fokussiert und lesen auch zwischen den Zeilen, um den Sachverhalt in der Tiefe zu erfassen. Das passiert oft, wenn es sich um intensive Gespräche handelt.
Auch unsere Augen leuchten, wenn das Thema stimmt
Wenn wir über ein Thema sprechen, das unser Herz schneller schlagen lässt und uns wirklich begeistert, fangen unsere Augen an zu leuchten und unsere Mimik hellt sich auf.
Dann merkt uns keiner an, dass wir eher introvertiert sind und wir können überquellen vor Enthusiasmus.
Solche aufgehellten Gesichtsausdrücke erlebst Du an Dir vermutlich eher dann, wenn Du in einem Gespräch mit ein bis zwei Personen bist oder in einer kleinen Gruppe, die Du schon sehr gut kennst.
Sobald wir uns in einer größeren Gruppe wiederfinden, tendieren wir wieder zu einem neutralen oder ernsten Gesichtsausdruck.
Introvertierte gestikulieren oft behutsamer
Im Gegensatz zu den ausladenden, raumgreifenden Gesten von Extravertierten, kommen wir mit weniger Platz aus und auch mit weniger Theatralik.
Wir bleiben mit unseren Gesten eher bei uns und zeigen damit unbewusst, dass wir eher defensiv eingestellt sind.
Damit dringen wir nicht in den persönlichen Raum unseres Gegenübers ein und uns steht auch nicht der Sinn danach, sie oder ihn übertrumpfen zu wollen.
Oft wirken unsere Gesten verbindlich, den anderen Menschen mit einbeziehend und harmonisch, weil nicht bedrohlich.
Selten kommen wir auf die Idee, unsere*n Gesprächspartner*in körperlich zu berühren, weil wir in unserem persönlichen Raum bleiben. Wir wahren respektvollen Abstand zu anderen und treten ihnen im wahrsten Sinne des Wortes nicht zu nahe.
Die introvertierte Haltung wirkt manchmal pessimistisch
Wenn wir uns unbeobachtet fühlen, lassen wir uns in eine eher lockere Haltung fallen.
Die Schultern sacken nach unten, der Rücken hängt ein wenig durch, der Kopf ist nach vorne und leicht nach unten gebeugt, Blick am Boden.
So lässt es sich wunderbar in der Innenwelt unserer Gedanken umherspazieren, während wir von außen betrachtet manchmal eher teilnahmslos herumzulaufen scheinen.
Diese legere Haltung kann von manchen Menschen als traurig, gelangweilt oder pessimistisch angesehen werden.
Besonders Extravertierten ist ja das Bild, das sie nach außen abgeben, sehr wichtig.
Wenn Du oder ich ihnen so leger entgegenkommen, könnten sie das wie beschrieben falsch interpretieren.
Mit dem Rücken zur Wand
Deshalb haben uns unsere Eltern oftmals beigebracht, dass wir „Haltung annehmen“ sollten, wenn wir draußen unterwegs sind.
Das bringt manche von uns dazu, dass wir in der Öffentlichkeit oder auf größeren sozialen Zusammenkünften tatsächlich Schultern und Kopf gerade halten, auch wenn uns diese Haltung eher unnatürlich vorkommt.
Hast Du auch schon einmal beobachtet, dass es auf Parties oder Festen immer einige Menschen gibt, die mit dem Rücken zur Wand oder in einer Ecke zu finden sind?
Die Chancen stehen gut, dass es sich dabei um eine*n Introvertierte*n handelt.
Dieser Aufenthaltsort Wand oder Ecke erlaubt uns, eine Position einzunehmen, von der aus wir prima die Veranstaltung beobachten können und wir sind einigermaßen vor Überraschungen von hinten geschützt, weil wir den Teil des Raumes ja bereits „abgesichert“ haben.
Wie geht es Dir mit Deiner Körpersprache?
Kannst Du bestätigen, dass Du eine andere Körpersprache hast als Deine extravertierten Freunde oder Verwandte?
Schreibe mir gerne einen Kommentar!
Alles Liebe
Claudia
Möchtest Du benachrichtigt werden, sobald neue Blogartikel veröffentlicht werden? Dann trage Dich hier für eine wöchentliche Zusammenfassung ein: