Intelligent mit Druck umgehen

druck

Druck ist zur Zeit nahezu ständig spürbar, von allen Seiten scheint er sich aufzubauen.

Eine Redensart sagt, dass jeder Druck auch Gegendruck erzeugt.

Wie ist das bei Dir, kannst Du das für Dich bejahen?

Veränderungsmodus Pandemie

Die Pandemie, die wir derzeit erleben, hat uns direkt in einen Veränderungsmodus katapultiert.

Diesen Modus kannten wir in dieser Form noch nicht und tun uns schwer damit, ihn für uns passend einzustellen.

Noch kann auch niemand wissen, welche Veränderungen dieser Modus mit sich bringt.

Das wird bei jedem Menschen von seinem beruflichen und familiären Umfeld abhängen.

Diese Veränderungen erzeugen Druck und wir sehen uns vor der Aufgabe, uns in dieser Situation zu beweisen, sie anzunehmen und für unsere weitere Entwicklung zu nutzen.

Welche Veränderungen erlebst Du gerade?

Wenn Du Dir Dein Leben anschaust, welche Arten der Veränderung erlebst Du gerade?

Arbeitest Du im Homeoffice, darfst Du Dich mit Deinen Kindern im Homeschooling ausprobieren oder bist Du sogar schon arbeitslos geworden?

Befindest Du Dich durch all die neuen Regeln der sozialen Distanzierung in Isolation und Einsamkeit, oder tut Dir der Rückzug von all den öffentlichen Verpflichtungen gerade besonders gut?

Wir können den Druck, der gerade auf unserem menschlichen Kollektiv lastet, eventuell auch anders interpretieren.

Druck in Schub verwandeln, geht das?

Was wäre, wenn wir den Druck in Schub umkehren könnten?

Zu welchen hilfreichen Veränderungen könnte der in Schub verwandelte Druck in Deinem Leben führen?

Viele Menschen machen sich darüber Gedanken, wofür sie die Situation nutzen können.

Manche haben angefangen, regelmäßig Sport zu treiben oder spazieren zu gehen.

Andere kümmern sich um eine gesunde Ernährung und achten besonders darauf, dass sie sich neben all den schlimmen Nachrichten auch entspannen.

Einige haben angefangen, sich zu Themen wie „Immunsystem stärken“ oder „Die Welt der Viren“ zu informieren.

Viele engagieren sich in Nachbarschaftshilfe oder unterstützenvon Menschen durch Gespräche.

Welche Bereiche erfasst die Veränderung?

Welche Veränderungen beobachtest Du durch den Druck bei Dir?

Wie entwickeln sich Deine Beziehungen zu Partner, Kindern, Geschwistern, Eltern, Schwiegereltern, Freunden?

Gerade in solch besonderen Situationen, in denen der Druck extrem steigt, lernen wir am meisten über uns selbst und über die Menschen, die uns nahestehen.

Wie lässt Dich der Druck reagieren, wirkst Du gelassen, entspannend, freundlich und deeskalierend auf Dein Umfeld?

Oder fühlst Du Dich so gestresst, dass Deine Schattenseiten hochsteigen und Du Unruhe und Verärgerung verbreitest?

Ärger steigt auf

Beobachte Dich einmal dabei, wie Du die Situation verarbeitest.

Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch, sondern eher ein Hilfreich oder Verschlimmernd.

Ertappst Du Dich dabei, dass Du ungeduldig wirst, Dein Ärger vermehrt hochsteigt und Du nicht mehr überlegst, bevor Du etwas sagst?

Dann kann es helfen, wenn Du Dich in einem solchen Moment komplett aus der Situation zurückziehst.

Ärger, Ungeduld und Wut sind sehr menschliche Reaktionen, besonders wenn der Druck zu stark für Dich wird und Du Dir selbst nicht mehr zu helfen weißt.

Dann beißt Du um Dich und vernebelst Dein Umfeld mit giftigen Gedanken.

Sobald Du diese negativen Gedanken in Worte fasst und in die Welt entlässt, wird es schwierig und Du findest nur noch schwer einen guten Ausgang aus der Situation.

Rückzug schützt vor Schaden

Hilfreich ist dann nur noch, den Rückzug anzutreten, um keinen dauerhaften Schaden anzurichten, den Du hinterher eventuell nicht mehr reparieren kannst.

Falls Du schon öfter die Nerven verloren hast, weißt Du bereits, wie sich diese Reaktion bei Dir ankündigt und es wird Dir wahrscheinlich gelingen, rechtzeitig das Zimmer zu verlassen.

Es kann aber auch sein, dass Du Dich zuletzt als Teenager so verhalten hast, als Du die Tür zu Deinem Zimmer zugeworfen und laut vor Dich hin geschimpft hast.

Wie bereits erwähnt, ist das alles sehr menschlich.

Allerdings darfst Du Dich fragen, inwiefern es Dir und den beteiligten Personen weiterhilft, denn hilfreiche Ausraster haben Seltenheitswert.

Den Druckkessel beherrschen lernen

Die gute Nachricht ist, dass wir lernen können, mit gestiegenem Druck umzugehen.

Je öfter Du bei Dir beobachtest, dass Dein Druckpegel ansteigt, desto wahrscheinlicher ist es, dass Du es schaffst, Dich rechtzeitig zu bremsen.

Nicht unterdrücken, sondern bremsen.

Wenn zu viel Druck auf dem Kessel ist, ist Unterdrückung ein schlechtes Rezept.

Schnapp Dir in diesem Fall einfach den Druckkessel in Dir und bring ihn in eine Sicherheitszone wie zum Beispiel Dein Schlafzimmer.

Dort kannst Du dann den angestauten Druck ablassen, ohne dass er Deinen Lieben um die Ohren fliegt.

Bewährt haben sich zum Beispiel die Methoden „Schimpfen wie ein Rohrspatz“ und „Kissenschlacht, bis die Federn fliegen“.

Du weißt sicher, was Dir am besten dabei hilft, Deinen Ärger rauszulassen, ohne andere in Mitleidenschaft zu ziehen.

Ich wünsche Dir, dass Du eine gelassene Art findest, wie Du Deinen Druckkessel rechtzeitig in ein anderes Zimmer bringst und den Druck dort herauslässt, damit er kein Eigenleben entwickelt und zur Unzeit explodiert.

Alles Liebe

Claudia

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