Mutig sein

Mutig

Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, Mut haben bedeutet etwas zu tun, obwohl Du Angst hast. Das verwechseln wir manchmal, denn völlig angstfrei zu sein ist vielleicht auch gar nicht wünschenswert.

Die Angst verändert ständig ihren Maßstab

Die Angst hat die Aufgabe, uns Menschen vor Situationen und Dingen zu warnen, die möglicherweise gefährlich für uns sein könnten.

Woher weiß die Angst nun aber, was in diese Kategorie fällt?

Genau das ist das Geheimnis:

Bei jedem Menschen legt die Angst einen anderen Maßstab an, der sich zu allem Überfluss auch noch ständig verändert.

Je nachdem, was Du in Deinem täglichen Leben erlebst, kannst Du die Angst vor bestimmten Dingen verlieren, eine Bestätigung der Angst erfahren oder sie neu erwerben.

Auf die Angst ist kein Verlass

Auf die Angst kannst Du Dich dieser Sicht gesehen nicht verlassen.

Jetzt könnte die Angst diese Tatsache auch gleich dazu nutzen, Dir Angst davor zu machen, dass Du Dich noch nicht einmal auf sie selbst verlassen kannst.

Doch grundsätzlich – und darüber kannst Du hier und hier nachlesen – meint die Angst es ja gut mit uns.

Sie nimmt ihren Job als Warnsignal-Geberin sehr ernst und oft liegt sie auch ganz gut mit ihrer Einschätzung.

Es gibt aber auch Situationen oder Dinge, da nimmt sie ihre Job zu ernst und jagt uns einen Schrecken ein, obwohl das nüchtern betrachtet ziemlich daneben ist.

Im ersten Augenblick hat die Angst richtig gehandelt

Dafür gibt es im ersten Moment scheinbar keine Lösung, denn wenn Du Schweißausbrüche oder eine Panik in Dir emporsteigen fühlst, sitzt Du erst einmal in der Situation fest.

Zumindest für den Augenblick, bis Du Dir dessen bewusst wirst, was da gerade abläuft:

Die Angst hat das ihr Warnsignal eingeschaltet und Dein Körper und damit auch Deine Gedanken reagieren erst einmal.

Jetzt liegt es an Dir, wie es weitergeht:

Meistens merkst Du recht schnell, ob es sich um eine lebensbedrohliche Situation handelt, oder ob Du mit bewusstem Atmen und beruhigenden Gedanken Deine Angst schnell wieder in den Griff bekommst.

Solche situationsbedingten Ängste bringen uns recht schnell aus dem Gleichgewicht.

Andererseits beruhigen wir uns auch in kurzer Zeit wieder, wenn sich die vermeintliche Gefahr als harmlos herausstellt.

Mutig sein lernen

Allerdings gibt es auch Situationen oder Dinge, vor denen uns unsere Angst dauerhaft warnt.

Hier haben wir die Chance, uns längerfristig mit dem Auslöser der Angst auseinander zu setzen und das mutig sein zu lernen.

Denn es könnte sich ja tatsächlich um einen Fehlalarm unserer Angst handeln.

Gerade wenn es sich um Sachen handelt, die Du – gäbe es Deine Angst nicht – gerne einmal ausprobieren würdest oder für die Du auch keinen rationalen Grund für Deine Angst findest, möchte sich der Mut an Deine Seite stellen.

Der Mut klopft immer wieder an

Er macht sich möglicherweise schon länger bemerkbar, indem er Dir Gedanken eingibt wie „Ich würde ja schon gerne mal …. ausprobieren.“ oder „Wenn ich keine Angst hätte, würde ich unheimlich gerne einmal ….. tun!“

Wenn Du im Laufe der Zeit immer wieder solche Gedanken geschenkt bekommst, höre doch gerne einmal näher hin.

Was möchte Dein Mut Dir sagen?

Wozu möchte er Dich erMUTigen?

Wobei sagt er Dir seine Hilfe zu?

Was verspricht er Dir, wenn Du Dich mit seiner Hilfe dieser Sache stellst?

Wozu wäre es gut, wenn Du auf ihn hören würdest?

Der Mut ist ein wunderbarer Unterstützer, wenn es darum geht, dass Du nicht allein durch eine Situation gehen willst, die möglicherweise von Deiner Angst als furchteinflößend wahrgenommen wird.

Du kannst Dir fast sicher sein, dass Du unbeschadet aus der Situation herauskommt, wenn es um kein Manöver geht, das Leib und Leben von Dir selbst oder anderen Menschen (und Tieren und Dingen) gefährdet.

Du empfängst Mutsignale

Denn Dein Mut funkt ebenfalls ein Signal, nur eben kein Warn-, sondern ein Mutsignal.

Er sagt Dir, dass Du jetzt vielleicht an einem Punkt angekommen bist, wo Du Dich das traust, wovor Dich Deine Angst bisher immer beschützen wollte.

Wolltest Du schon immer ein Buch schreiben, bei einer Theatergruppe mitmachen, im Chor singen, Stepptanz ausprobieren, mit Deinen Nachbarn einen Kaffee trinken gehen, allein ins Restaurant gehen oder einen Leserbrief an Deine Lokalzeitung schreiben?

Was es auch ist: Höre auf Deinen Mut!

Sobald die derzeitige Lage es wieder erlaubt, kannst Du wieder mit Menschen persönlich in Kontakt treten.

Falls Du schreiben, podcasten oder youtuben willst, kannst Du das sogar jetzt schon tun.

Ich wünsche Dir ein gutes Ohr für die Mutsignale, die Du gerade gesendet bekommst.

Viel Freude beim Ausprobieren des mutig Seins!

Alles Liebe

Claudia

P.S.: Der Luchs im Bild ist so mutig, sich auf einem Baum mit dünnen Ästen schlafen zu legen, zu was ermutigt Dich Dein Mut?

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