
Kennst Du Stille?
Wie viel Stille gibt es bei Dir im Leben? Hast Du das Glück, Dir regelmäßig Auszeiten für bewusste Ruhe nehmen zu können?
Ich vermute, dass wir die Kraft der Stille, mit der sie uns zur Erholung verhilft, unterschätzen.
Wenn Du zu den Menschen gehörst, die sich ihres Verlangens nach Ruhe und Stille bewusst sind und sich Zeit dafür geben, gratuliere ich Dir!
Wenn es Dir wie den meisten Menschen geht, kannst Du wahrscheinlich mehr davon in Deinem Leben gut gebrauchen.
Auf der Suche nach Stille im Alltag
Am einfachsten kommst Du Deinem Bedürfnis nach Stille auf die Spur, wenn Du in Gedanken einmal durch Deinen Tag gehst.
Ich lade Dich ein, gemeinsam mit mir herauszufinden, wieviel Stille Du tatsächlich an einem Tag erlebst und wo Du eventuell nachjustieren kannst, um bei Bedarf die Stille und Ruhe in Deinem Alltag zu vermehren.
Unser überbeschäftigtes Leben im 21. Jahrhundert macht es uns nicht leicht.
Es geht los: Der Wecker klingelt
Schon morgens, wenn uns der Wecker aus den Träumen reißt, fängt es an mit der Un-Ruhe.
Mit welchem Gerät lässt Du Dich wecken? Mit einem normalen Wecker oder mit dem Smartphone?
Hier lauert schon die erste kleine Falle: Wenn es Dein Smartphone ist, das Deinen Schlaf unterbricht, wird es gefährlich.
Mittels App kannst Du mit diesem wunderbaren Gerät nämlich direkt in die laute Welt durchstarten.
Wobei laut nicht unbedingt mit großer Lautstärke einher gehen muss.
Es drängen sich allerdings Gedanken, Nachrichten, Sprachnachrichten, E-Mails, Telefonanrufe, automatisch abspielende Werbeeinblendungen oder Messages von Social Media auf dem Display und jede dieser Nachrichten möchte von Dir gehört oder gesehen werden.
Ruhe im Bad?
Halten wir also fest, bereits kurz nach dem Aufwachen hat Dich eine gewisse Lautstärke fest in ihrem Griff.
Von Stille und Ruhe, auch gedanklich, keine Spur. Gehen wir weiter in Deinem Tag:
Hast Du im Badezimmer ein paar Momente der Ruhe, oder läuft hier ein Radio, ein Podcast oder schaust Du nebenbei ein Youtube Video? Nein?
Dafür singst Du vielleicht in der Dusche oder einfach so vor Dich hin, weil Du gute Laune hast und das gönne ich Dir von Herzen!
Dennoch steht es jetzt schon zwei zu null gegen die Stille.
Frühstück: Lärmquelle oder Ruheinsel?
Falls Du morgens nicht frühstückst, könnte es sein, dass Du es wenigstens schaffst, einen Tee oder Kaffee zu trinken, bevor Du los darfst, um gut vorbereitet in Deinen Tag zu starten.
Wieder meine Frage: Ist hier ein klitzekleines Stückchen Ruhe zu finden? Wenn Du Kinder hast wie ich, ist das natürlich eine rhetorische Frage.
Aber falls Du allein oder zu zweit lebst, könnte es ja sein, dass Du hier einen stillen Moment genießen kannst.
Wenn nicht, steht es jetzt drei zu null gegen die Stille.
Während des Arbeitstages verschwindet sie ganz
Ab hier können wir vermutlich erst einmal für einige Stunden das Spiel zwischen Lautstärke und Stille verlassen, ohne zuzuschauen.
Dir und mir ist klar, worauf der Weg zur Arbeit oder zu Deinen sonstigen Verpflichtungen hinausläuft:
Lautstärken in unterschiedlicher Qualität und Güte dringen an und in Dein Ohr. Die Stille hat sich erst einmal versteckt.
Wie schaut es in der Mittagspause aus? Gibt es eine Chance für einen kleinen Spaziergang in einem nahegelegenen Park, um dort ein wenig Stille zu finden? Oder wenigstens Ruhe?
O.K., haken wir auch dieses Thema schnell ab, denn die Mittagspause fiel aus, wie so oft in letzter Zeit, weil unbedingt Projekt Z fertig werden muss.
Findest Du sie zu Hause?
Aber jetzt könnte es etwas werden:
Schalten wir die Übertragung des Spiels wieder an dem Punkt ein, wo Du am späten Nachmittag oder gegen Abend nach Hause kommst.
Du schließt die Tür zu Deiner Wohnung auf und findest sie: Die Stille! Oder? Nein, doch nicht!
Dein Telefon klingelt und Du darfst rangehen, weil es eine gute Freundin von Dir ist, von der Du schon lange nichts mehr gehört hast.
Am Ende des Gesprächs legst Du auf und gehst in die Küche, um Dir einen Tee zu machen. Zählt das Geräusch des Wasserkochers schon als Lautstärke, also als Punkt gegen die Stille? Das darfst Du selbst entscheiden, was denkst Du?
Der Abend ist lang, aber still?
Wie geht Dein Abend weiter? Hat die Stille eine Chance, zumindest kurz bei Dir Platz zu nehmen und Du nimmst sie für ein paar Minuten wahr?
Wenn es Dir so geht wie den meisten Menschen, sind solche stillen Momente selten geworden.
Und falls sie tatsächlich einmal vorbeischaut: Kannst Du Stille genießen, oder kommst Du vor lauter Terminen in Deinem Leben gar nicht mehr dazu, in Ruhe dazusitzen und Dir der Stille bewusst zu werden?
Wie so oft, ist der erste Schritt schon dann getan, wenn Du Dir dessen bewusst wirst.
Bewusstsein ist der erste Schritt
Vielleicht magst Du Dir ja ein paar Tage lang aufschreiben, ob es Momente der Stille in Deinem Alltag gibt, wann Du sie erlebst und was Du dabei empfindest.
In einigen Tagen schauen wir uns dann an, wie Du Stille-Inseln als Kraftquelle in Deinen Alltag einbauen kannst.
Erste Ideen kannst Du auch in diesem Blogartikel lesen.
Alles Liebe
Claudia
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