Streichst Du Dich zu dünn?

streichst

Stell Dir vor, Du wärst Schokomasse in einem Glas

Eins von den großen, mit 750 Gramm plus 150 Gramm extra. Als diese leckere Schokomasse hast Du die Macht, viele, viele Brötchenhälften in Lieblingsfrühstücke zu verwandeln.

Je nach Geschmack streichst Du einige Gramm pro Hälfte auf das Brötchen. Zu dick gestrichen gibt es dabei für manch einen gar nicht. Andere bevorzugen eine dünnere Streichweise, so dass die Oberfläche zwar bedeckt, aber nicht übervoll ist.

Zu dünn gestrichen

Im Englischen gibt es die schöne Redewendung „spread too thin“.

Das bedeutet, dass es auch die Möglichkeit gibt, etwas zu dünn, also mit zu wenig Substanz zu verteilen.

Übertragen wir das wieder auf Dich, also Dich als Schokomasse, würde Dein Geschmack bei einer allzu dünnen Streichweise kaum noch als Gaumenfreude durchgehen.

Du würdest eher ein Gefühl des „Mehr-haben-Wollens“ auslösen. Oder ein Gefühl des „Dann-kann-ich-es-ja-gleich-Bleibenlassens“.

Jedenfalls dürftest Du bei dieser Streichweise einige Fans verlieren, die Dich ehemals als Lieblingsfrühstück auserkoren hatten.

Fokus und Jonglieren

Wenn wir das jetzt auf Dich und Deine zahlreichen Aufgaben innerhalb von bestimmten Lebensbereichen übersetzen, läuft es auf das Wort Fokus heraus.

Ich nehme einfach einmal an, dass Du einige Aufgaben oder Projekte hast, die Du gleichzeitig jonglierst. Das ist der ganz natürliche Lauf der Dinge.

Wir dürfen als Freund*in, Ehepartner*in, Elternteil, Großeltern, Arbeitnehmende, Selbständige, Kind oder einfach kurz gesagt als Mensch viele Bälle in der Luft halten oder eben Brötchenhälften bedecken.

Sobald es zu viele werden, passiert es unweigerlich, dass der ein oder andere Ball auf den Boden fällt oder eine Brötchenhälfte nicht aufgegessen wird.

Das liegt in der Natur der Sache

Dafür können wir erst einmal nichts. Wir haben ja wirklich gedacht, dass dünner streichen oder mehr Bälle gleichzeitig hochwerfen uns weiterbringt. Wir wollten, dass es klappt!

Wie so oft, ist auch hier wieder der erste Schritt, zu bemerken, was gerade passiert.

Dein Kollege signalisiert Dir, dass er die Aufgabe, die Du beim letzten Mal freiwillig übernommen hast, beim nächsten Mal lieber selbst erledigt.
Du hast den Termin für die Abgabe nämlich gerade so geschafft und das Ergebnis war in Ordnung, aber nicht Deine beste Arbeit.

Du hattest einfach den Zeitaufwand für die Aufgabe völlig unterschätzt und warst froh, dass Du überhaupt fertig geworden bist. Dabei wolltest Du ihn so gerne unterstützen und es war eine Aufgabe, die Dich schon immer gereizt hat.

Klar ist jedoch ebenso, dass Du – wenn Du ehrlich zu Dir bist – gerade selbst mehr Aufgaben auf dem Tisch hast, als Dir lieb ist.

Wann warst Du zuletzt fokussiert?

Denke jetzt einmal zurück an eine Aufgabe, für die Du genug Zeit, viele Ideen und Spaß an der Umsetzung hattest.

Wie leicht ist es Dir gefallen, diese Aufgabe zu erledigen?

Ich vermute, dass Du unter anderem deshalb genug Zeit, Ideen und Spaß an der Aufgabe hattest, weil Du Dich auf sie fokussieren konntest.

Du konntest auf diese Brötchenhälfte die genau passende Menge Deiner Schokomasse geben, damit sie beim Genießer Deiner Brötchenhälfte auf Begeisterung gestoßen ist.

Du hast es geschafft, diese Aufgabe zur Zufriedenheit des Auftraggebers zu erledigen und warst zu Recht stolz auf Dich, so eine gute Arbeit abgeliefert zu haben.

Wie sorgst Du dafür, dass Du Deine Schokomasse öfter genau richtig aufstreichst?

Nachdem Du Dir ja längst darüber bewusst geworden bist, welche Auswirkung Fokussierung hat, kannst Du Dir überlegen, welche Aufgaben ab jetzt ein klares „Ja“ von Dir bekommen dürfen.

Mit diesem „Ja“ tritt nämlich gleichzeitig eine faszinierende Dynamik ein, die nicht zu unterschätzen ist:

Dieses „Ja“ bedeutet, dass Du zeitgleich unheimlich oft „Nein“ zu anderen Dingen sagen darfst, damit Du diese Aufgabe mit genügend Schokomasse hinbekommst.

Denn mit jedem weiteren, angenommenen „Ja“ darfst Du ja die Dosierung wieder anpassen und Dich dünner streichen, damit es für alle Aufgaben reicht.

Und „reichen“ heißt nicht, dass es allen schmeckt, wie wir schon gesehen haben.

Nimm eine Voreinstellung für Deinen Fokus vor

Für den Anfang hätte ich eine Idee, welche Voreinstellung Deinen Fokus bestens dafür justiert, um Deine Schokomasse wohldosiert auf die ausgesuchte Anzahl von Brötchenhälften zu bringen.

Darüber schreibe ich dann im Blogartikel von morgen. Jetzt wünsche ich Dir erst einmal viel Freude beim Erspüren Deiner richtigen Dosierung als Schokomasse!

Alles Liebe

Claudia

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