
Wenn Du Kinder hast, kennst Du das Gefühl vielleicht.
Am Anfang des zweiten Halbjahres, was meistens auf Anfang Februar fällt, kommt Dir die Zeit bis zum Sommer ewig vor.
Das Halbjahreszeugnis ist mehr oder weniger erfreulich ausgefallen und die Familie macht sich auf den Weg Richtung Osterferien.
Das etwas andere Schuljahr
In diesem Jahr war manches anders als sonst, da die Kinder ab Mitte/Ende März die Schule von zu Hause aus erlebt haben.
Dann durften sie noch für einige Wochen wieder die Schule besuchen, ehe gestern das Schuljahr zu Ende ging.
Vielleicht kommt mir und meinen Kindern auch deshalb die Strecke bis jetzt so lang vor.
Auch wenn wir uns schon in den vorigen Jahren immer auf die Sommerferien und das Ende des Schuljahres gefreut haben:
Dieses Mal ist die Erleichterung viel größer!
Wir haben das Gefühl, wirklich etwas Besonderes geleistet zu haben.
Von den Eltern wurde im Zuge des Homeschoolings einiges gefordert.
Besonders wenn die Kinder in einem Alter sind, in dem sie sich noch nicht komplett alleine organisieren können.
Umso dankbarer sind wir jetzt, dass wir die letzten Wochen geschafft haben und uns nun erst einmal ausruhen können.
Wir haben viel gelernt
Im Rückblick haben wir viel übereinander, voneinander und miteinander gelernt, von dem wir sicher in Zukunft noch profitieren werden.
Es war bei weitem nicht immer war alles einfach und lustig.
Auch wir haben teilweise mit Widrigkeiten gekämpft.
Dennoch sind wir froh, dass wir diese Zeit so erleben durften und einige neue Erkenntnisse gewonnen haben.
Wenn Struktur sich zu Watte wandelt
Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass es nicht funktioniert, Aufgaben nur dann zu erledigen, wenn die Kinder gerade „in Stimmung“ dafür sind.
Eins der Kinder hätte dann vermutlich gar keine Aufgaben gemacht und würde jetzt zu dem Drittel der Klasse gehören, das im Homeschooling aufgegeben hat.
Struktur im Tag ist unheimlich wichtig, das hatten wir uns am Anfang auch vorgenommen.
Allerdings wurden die Regeln im Laufe der Wochen immer mehr aufgeweicht, so dass die geplante Struktur die Widerstandskraft eines Wattebällchens entwickelte.
Sie wurde flauschig weich und sobald wir versuchten, uns an sie anzulehnen, landeten wir auf der Erde.
Wenigstens sind wir weich gefallen.
Manche Druckmittel haben versagt
Das Kind dann dennoch dazu zu bewegen, die Aufgaben einigermaßen pünktlich abzugeben, brachte viel Reden und Argumentieren mit sich.
Leider öfter von eher mäßigem Erfolg gekrönt.
Denn wie wir wissen, stammt Motivation letztlich aus uns selbst (hier kannst Du den passenden Blogartikel zum Thema Motivation lesen).
Von außen können die Kräfte zwar versuchen, an uns zu ziehen.
Loslaufen und die Dinge erledigen dürfen wir allerdings ganz alleine.
Uns wurde auch klar, dass bestimmte Druckmittel nicht mehr wirken.
Vor allem Verbote von Computerspielen oder Smartphone-Zugriff haben ihre Wirkung eingebüßt.
Anstrengung lohnt sich
Dafür hat das gleiche Kind erkannt, dass sich besondere Anstrengungen lohnen.
Weil es auf ein paar Projekte sehr positive Rückmeldungen und entsprechende Noten erhalten hat.
An diese Erfolge werden wir das Kind nach den Ferien erinnern.
Uns trägt die vage Hoffnung, dass die Einsicht „besondere Anstrengungen lohnen sich“ nicht so schnell verblasst.
Im Rückblick am Ende dieses Schuljahres kann ich fast nicht glauben, was wir da alles geschafft haben.
Zwischendurch kam mir und den Kindern die Zeit doch ganz schön lang vor.
Jetzt liegen sechs Wochen unverplanter Sommerferien vor uns und wir freuen uns auf angenehmes Wetter für den Garten.
Dir wünsche ich ebenfalls einen besonders erholsamen Sommer, ganz gleich ob Du einen Urlaub geplant hast oder nicht.
Alles Liebe
Claudia