Wie Dein Gehirn Weiterentwicklung sabotiert

Weiterentwicklung

Weiterentwicklung ist anstrengend

Bist Du müde von all den vermeintlich tollen Tipps und Tricks, wie Du Dich weiterentwickeln kannst?

Denkst Du allein schon beim Lesen des Wortes Weiterentwicklung, dass Du gar keine Lust hast, Dich damit zu beschäftigen?

Dann hast Du schon die richtige Witterung des Teils von Dir aufgenommen, der Deine Weiterentwicklung sabotiert.

Dabei meint er es gar nicht böse, dieser Teil. Er übernimmt damit im Wesentlichen die wichtige Rolle Deines Beschützers, der Dich in Sicherheit wissen will: Dein Gehirn!

Unter anderem speicherst Du hier die Daten zu allen Erfahrungen Deines Lebens ab. Damit ist der Grundstein dafür gelegt, dass Du gute Erfahrungen gerne wiederholst, während Du schlechte Erfahrungen vermeidest.

So weit, so gut. Es gibt nur ein Problem.

Dein Gehirn ist nicht wirklich veränderungswillig

Es speichert die Daten zu Deinen Erfahrungen ab, versieht sie mit dem Etikett gut, mittelmäßig oder schlecht und leitet daraus das Wissen für die Zukunft ab.

Außerdem möchte Dein Gehirn so effizient wie möglich arbeiten und Energie sparen.

Das wiederum funktioniert hervorragend, wenn Du bewährte Verhaltensweisen beibehältst und möglichst nichts Neues ins System einbringst.

Neue Dinge zu erfahren und zu lernen bedeuten Stress für das eingespielte System und einen zusätzlichen Arbeitsaufwand.

Wer kann schon freiwillig Stress wollen?

Von dieser Seite aus betrachtet können wir unser Gehirn doch gut verstehen.

Stress und Arbeit haben wir schon genug, da fällt es uns leichter, Dinge auf die Art zu erledigen, wie wir es schon immer gemacht haben.

Leider bringt uns das auf Dauer aber in eine Zwickmühle.

Den Aufwand wollen wir nicht erhöhen, gleichzeitig aber dürfen wir auch darauf achten, dass wir mit „so haben wir das schon immer gemacht“ nicht zurückfallen.

All das, was unser Gehirn als „Wissen“ abgespeichert hat, wird automatisch mit neuen Erfahrungen, denen wir im Jetzt und in der Zukunft begegnen, abgeglichen.

Unser „Wissen“ lässt uns nicht unvoreingenommen an die Sachen herangehen, weil es ja scheinbar schon die Antwort weiß.

Wissen wie „eine Herdplatte ist heiß“ oder „Wasser ist nass“ hat natürlich seine grundlegende Berechtigung.

Unvoreingenommen an eine neue Sache herangehen

Allerdings dürfen wir uns aber bei weit weniger klaren „Wissensfakten“ durchaus fragen, inwieweit wir uns nicht beschränken.

Im Zen gibt es ein wunderbares Wort für diese Unvoreingenommenheit, bei der Du in jede Situation mit einer offenen Haltung hineingehst:

Anfängergeist.

Das trifft es sehr gut: Das, was wir zu wissen glauben, ist jederzeit veränderbar und damit neu erfahrbar.

Besonders in festgefahrenen Situationen zum Beispiel im Job oder in einer Beziehung kann es unglaublich hilfreich sein, wenn Du Dein „Wissen“ in einem Gehirnordner ablegst, der schwerer zugänglich ist.

Du brauchst die alten Daten nicht gleich zu löschen.

Neue Ordner im Gehirn anlegen

Vielleicht magst Du ja anfangen, Dir ab und zu einen neuen Ordner anzulegen und speicherst dort bekannt geglaubte Erfahrungen neu ab.

Das Abspeichern selbst kannst Du nicht abschalten, das passiert ganz automatisch. Aber wie Du den Ordner nennst und welche Wörter Du zur Beschreibung Deiner Erfahrung nutzt, kannst Du beeinflussen. 

Du kannst dabei mit einer einfachen Erfahrung, wie zum Beispiel der Art, wie Du morgens aufstehst anfangen:

Drückst Du normalerweise auf die Schlummertaste, wenn Dein Wecker klingelt? Dann versuche doch einmal, sofort beim ersten Klingeln aufzustehen.

Statt Dich langsam aus dem Bett zu schälen, kommst Du mit Schwung aus den Federn und machst schon mal 10 Kniebeugen.

Mach einen Feldversuch und tue eine Sache anders

Such Dir eine Sache aus, die Dich zum Lächeln bringt, das fällt Dir dann viel leichter.

Die vielzitierte Idee, einmal eine andere Route zur Arbeit oder zum Einkaufen zu nehmen, kann schon etwas in Deinem Gehirn in Bewegung bringen.

Du fährst dann mit einer anderen, offeneren Wahrnehmung los und Dir fallen einige Dinge ins Auge, die Dich vielleicht auf ganz neue Ideen bringen.

Routinen sind toll! Allerdings verführen sie uns auch dazu, festgefahren zu reagieren.

Dann wundern wir uns, wie schnell die Woche wieder vergangen ist und wie wenig wir scheinbar erlebt haben.

Je mehr neue Ordner für frische Erfahrungen Du anlegst, desto intensiver wirst Du das Leben spüren.

Viel Freude beim Neusortieren Deiner Erfahrungen wünsche ich Dir! 

Alles Liebe

Claudia 

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