
Manchmal kommt es mir so vor, als hätten es unsere Vorfahren es in mancher Hinsicht einfacher gehabt, Entscheidungen zu treffen.
Einfacher, weil sie nicht diese schiere Informationsflut sortieren mussten, denen sich unser Gehirn jeden Tag gegenüber sieht.
Auch einfacher, weil ihr Lebensweg vorgezeichneter schien und sie nicht diese überwältigende Menge an Möglichkeiten hatten wie wir heute.
Vorgegebene Lebenswege
Vor vielen Generationen wurde der Mensch in seine Familie und sein Umfeld hineingeboren, in dem er in der Regel auch blieb.
Oft war schon vorgegeben, dass ein Sohn der Familie zum Beispiel den Beruf des Vaters erlernen und eine Tochter mit dem Sohn eines Nachbarn verheiratet werden würde.
Auf eine Art machte dieses Arrangement das Leben tatsächlich einfacher, auch wenn es dadurch nicht unbedingt leichter wurde.
Wahlmöglichkeiten machen das Leben komplexer
Heute sind die Möglichkeiten, dem Leben eine bestimmte Richtung zu geben, um einiges zahlreicher geworden.
Und was machen wir mit dieser Wahlmöglichkeit?
Wir wählen, ohne genau zu wissen, ob unsere Wahl „die richtige“ für uns ist.
Dabei denken wir, dass es tatsächlich ein Richtig und ein Falsch gäbe.
Oft folgt eine Phase des Unbehagens, weil uns die Sicherheit fehlt, einschätzen zu können, was gut für uns ist.
Was wäre, wenn alles das Richtige für uns ist?
Was wäre, wenn – ganz gleich für welche Richtung wir uns entscheiden – wir gar keinen Fehler machen könnten?
Denn auch wenn es verführerisch klingt, einem vorgezeichneten Weg zu folgen, möchtest Du wahrscheinlich lieber bewusst wählen können, oder?
Wenn wir uns aus einer Menge an Wahlmöglichkeiten nicht entscheiden können, könnte es durchaus sein, dass wir etwas Entscheidendes übersehen.
Sobald wir nämlich eine Vielzahl an Wahlmöglichkeiten haben, hören wir nicht mehr genau hin.
Entscheidungen anhand des Verstandes
Wir schalten dann den Kopf ein und denken los.
Da werden dann Pro und Contra-Listen gemacht, alle möglichen Argumente beleuchtet, Ratschläge von Freunden und Familie eingeholt oder Kalkulationen durchgeführt.
Alles schreiben wir fein säuberlich in Listen und Tabellen, ein Kalkulationsprogramm rechnet für uns und am Ende kommt eine Zahl dabei raus.
Oder ein Plan mit genau vorgegebenen Schritten, wie der Plan anzugehen ist.
Wir haben an alles gedacht, oder?
Hast Du genau zugehört?
Moment, warum habe ich eben geschrieben, dass wir nicht richtig zuhören?
Klar hören wir unseren Freunden und der Familie in solchen Zeiten besonders gut zu, schließlich wollen wir ihre Meinung wissen.
Oder wir hören auf den Anlageberater, den Immobilienkaufmann oder den Gründungscoach.
Zwei wichtige Instanzen haben wir in all dem Sammeln von harten Fakten allerdings vergessen zu fragen:
Unser Herz und unsere Intuition!
Was sagt Dein Herz zu Deiner Entscheidung?
Was sagt Dir Deine innere Stimme dazu?
Herz und Intuition wollen auch gehört werden
Eventuell überhören wir diese Beiden genau bei den wichtigsten Entscheidungen in unserem Leben.
Wenn Du auf Dein Herz hörst, nimmst Du fast immer auch Deine innere Stimme wahr, denn die Beiden schwingen im Gleichklang.
Bei Entscheidungen, die Du eher mit dem Verstand fällst, könnte das Herz davon übertönt werden.
Dann ist es umso wichtiger, dass Du auf Deine innere Stimme hörst.
Das klappt allerdings nur, wenn Du auch in Dich hineinhorchst.
Wenn Du es schaffst, Deinen Verstand, Dein Herz und Deine Intuition gemeinsam an der Entscheidung zu beteiligen, wirst Du ein gutes Gefühl haben, nachdem Du Deine Wahl getroffen hast.
Mit Herz, Seele und Verstand getroffene Entscheidungen sind nachhaltiger
Dann hast Du alle Instanzen Deines Seins gehört und an Deiner Entscheidung teilhaben lassen.
Sobald Du ein solches Projekt in die Tat umsetzt, spürst Du, das Du mit Herz, Seele und Verstand dabei bist.
Das heißt übrigens nicht, dass sich auch diese drei Instanzen einmal irren können.
Die Chance besteht, dass sich Umstände, Menschen und Ressourcen ändern, so dass sich auch eine Entscheidung unter Beteiligung Deines ganzen Seins im Laufe der Zeit als ungünstig herausstellen kann.
Doch das kommt nur selten vor und Du wirst in einem solchen Fall viel schneller eine passende Lösung oder eine neue Möglichkeit finden.
Wenn Du auf Dein Leben zurückblickst, erkennst Du dann die Punkte, an denen Du vergessen hattest, eine der Instanzen an der Entscheidungsfindung zu beteiligen?
Welche Instanz war das?
Ich hoffe für Dich, dass es nur ganz wenige solcher Entscheidungen gab und wünsche Dir, dass Du daran denkst, immer Dein ganzes Sein zu befragen, wenn wichtige Entscheidungen anstehen.
Alles Liebe
Claudia