Wofür ein Blick in Deine Vergangenheit gut ist

vergangenheit

Wie oft denkst Du über Deine Vergangenheit nach?

Je nachdem, was für ein Mensch Du bist, könnte das irgendwo zwischen sehr oft und selten angesiedelt sein.

Und dann kommt es auch noch darauf an, in welcher Lebensphase Du Dich gerade befindest.

Oder was Du gerade erlebst und inwieweit Deine derzeitigen Erfahrungen Dich an früher erinnern.

Der Blick in die Vergangenheit birgt manche Überraschung

Aus Sicht der Psychoanalyse könntest Du annehmen, dass der Blick in Deine Vergangenheit elementar ist.

Ohne Deine Vergangenheit zu verstehen, scheinst Du nicht wirklich vorwärts zu kommen.

Allgemein betrachtet schaut es aber eher so aus, dass eine gute Mischung aus dem Integrieren Deiner Vergangenheit, Deinem jetzigen Erleben sowie Deiner Zukunft Dir mehr dient.

Der Blick in die Vergangenheit ist immer dann gut, wenn Du aus Deinen früheren Erfahrungen die Schätze zu bergen weißt, die Dir für Dein derzeitiges und zukünftiges Leben hilfreich erscheinen.

Negative Erinnerungen kleben

Sobald Du jedoch zu analysieren versuchst, warum Du etwas erlebt hast und ob sich diese Erlebnisse noch immer negativ auf Dein heutiges Leben auswirken, wird es schwierig.

Denn eines darfst Du bei all den – manchmal auch negativen oder gar traumatischen – Erinnerungen nicht vergessen:

Je mehr Du über sie nachdenkst und Dich in diese Situationen zurückversetzt, desto eher bleibst Du an diesen Erinnerungen kleben.

Ja, sie kleben hartnäckig an Dir fest und hindern Dich daran, voranzukommen.

Das gilt vor allem für negative Vergangenheitsteile.

Aus diesen Erinnerungen könntest Du ableiten, wie übel Dir mitgespielt wurde und dass Dein Umfeld und die Menschen darin Dich so schlecht behandelt haben, dass Du heute noch darunter leidest.

Resignation macht sich breit

Noch intensiver wirkt es, wenn Du Dich selbst zur Schnecke machst und Dein innerer Kritiker kein gutes Haar an Dir lässt.

Dann spielst Du bestimmte Situationen immer und immer wieder in Gedanken durch und sagst Dir selbst, wie wenig schlau, geschickt oder gut Du doch damals warst.

Diese Art der Vergangenheitsbetrachtung bringt Dir wenig, außer dem Gefühl der Resignation.

Denn schließlich ist die Vergangenheit aus heutiger Sicht nicht mehr zu ändern und Du musst damit leben, wie es gelaufen ist.

Du hast die Wahl, welche Erinnerungen Du betrachten willst

Das stimmt einerseits, andererseits hast Du die Wahl.

Du könntest ab sofort all die Erinnerungen, in denen Du nicht gut wegkommst, einfach erst einmal wegsortieren.

Du sortierst sie am unteren Ende Deiner Gedankenablage ein.

Dorthin, wo Du nur sehr selten nachschaust.

Und Du entscheidest Dich stattdessen dafür, ab jetzt nach den positiven Erinnerungen zu forschen.

Aus diesen Erinnerungen bringst Du jeweils ein Kleinod ans Licht, das Du schon vergessen glaubtest.

Von dort kannst Du zum Beispiel mitbringen,

wie liebevoll Du Dich um Dein Haustier gekümmert hast,
wie sich der erste Schnee als Schulkind angefühlt hat,
wie Du voller Staunen zum ersten Mal bewusst den Vollmond am Himmel entdeckt hast oder
wie sehr Du und die anderen Kinder Euch gefreut habt, Euch am ersten Schultag am Ende eines langen Sommers wiederzusehen.

Erinnerungsschätze sind wertvoll

Sicher hast Du viele dieser besonderen Erinnerungen, die Du finden kannst, wenn Du die richtige Gedankenschublade aufmachst.

Diese Schätze zu bergen kann Dir für Dein Jetzt und Hier viel Freude bringen.

Und manchmal stößt Du sogar unverhofft auf einen Erinnerungsschatz in Deiner Vergangenheit, der Dir so manches erklärt.

Woher Deine Vorliebe für ein bestimmtes Essen, eine der Jahreszeiten, eine Farbe, einen Geruch oder einen Musiker, Maler oder eine Tänzerin stammt.

Womit Du bei genauerem Nachdenken viele Stunden verbracht hast und das Dir vor Augen führt, woher Du so gut lesen, schreiben, malen, tanzen, töpfern, singen oder rennen kannst.

In diesen wunderbaren Erinnerungen zu baden macht viel Freude.

Bringe Ideen für Deine Zukunft mit

Vielleicht kannst Du aus ihnen ebenfalls ableiten, was Dir für Dein Leben in der Zukunft wichtig erscheint.

Was Du noch einmal oder zum ersten Mal überhaupt erleben möchtest.

Worin Du ein Talent hast, was Du bisher noch nie zum Ausdruck gebracht hast.

Ein Vorhaben, das Du schon von Kindesbeinen an in die Tat umsetzen wolltest, was Du aber komplett vergessen hattest.

Die Vergangenheit hält viele hilfreiche Anstöße für uns bereit, die wir den eher negativen Erinnerungen vorziehen können.

Zumindest für eine Weile.

Für immer den Mantel des Vergessens über negative Erinnerungen zu decken ist auf Dauer nicht hilfreich.

Doch eine Zeitlang bewusst die guten Erinnerungen ans Steuer zu lassen schon.

Nach positiven Erinnerungen Ausschau halten macht Freude

Es tut Dir gut, den Blick auf die positiven Erinnerungen zu richten und möglichst viele Anregungen aus ihnen mitzubringen.

Das gilt ganz besonders für Dich, wenn Du sonst eher zum Grübeln neigst.

Gönne Dir die Pause und tauche nach den Perlen in Deiner Vergangenheit.

Du wirst spüren, wie gut Dir das tut.

Alles Liebe

Claudia

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